Der Mittlere Muschel­kalk

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Der Mittlere Muschelkalk ist durch Evaporitgesteine gekennzeichnet, die unter subtropischem Trockenklima aus dem übersalzenen Meerwasser ausgefällt wurden, als der Wasseraustausch zwischen der Tethys und dem Muschelkalkmeer nur noch eingeschränkt funktionierte. Er setzt beckenweit mit der dolomitisch-mergeligen Karlstadt-Formation ein, die unter eingeschränkt flachmarinen Bedingungen abgelagert wurde und artenarme Muschelfaunen, Stromatolithe und Wirbeltierreste enthält. Unter fortschreitender Eindampfung wurde Anhydrit bzw. Gips abgelagert, dann Steinsalz – bei Heilbronn bis 40 m – und schließlich wieder Anhydrit. Diese annähernd fossilleeren Gesteine werden als Heilbronn-Formation zusammengefasst. Darüber folgt die dolomitmergelige Diemel-Formation, während deren Ablagerung es wieder zu ersten Einwanderungen von Flora und Fauna kam. Am westlichen Beckenrand schalten sich rote Tonsteine der Ralingen-Formation ein. Im südlichen Polen hielten sich zunächst noch marine Arten, v.a. Wirtelalgen, in der Diploporendolomit-Formation. Wo die leicht löslichen Evaporitgesteine des Mittleren Muschelkalks nahe der Oberfläche liegen, wurden sie unterirdisch abgelaugt, so dass die Mächtigkeit stark reduziert wurde. Der Mittlere Muschelkalk liefert mit dem Steinsalz (Natriumchlorid) einen wichtigen Rohstoff für die chemische Industrie, und für Streu- und Speisesalz.