Echinodermen

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Stachelhäuter oder Echinodermen

Während Vertreter fast aller Tierstämme den Schritt aufs Land gegangen sind, leben die Stachelhäuter ausschließlich im Meer, dort jedoch vom Korallenriff bis zur Tiefsee. Stachelhäuter sind meist fünfstrahlig symmetrisch und haben ein Innenskelett aus porösen Kalkknöchelchen (Ossikel), die durch Muskeln und Bindegewebe zusammengehalten werden. Ein hydraulisches System versorgt die Tiere mit Sauerstoff und macht sie auf Scheinfüßchen beweglich. Stachelhäuter gibt es seit dem frühen Erdaltertum, seit einer halben Milliarde Jahre. Allerdings sind gegen Ende des Perms einige ihrer zuvor artenreichen Klassen völlig ausgestorben. Nur die Seelilien (Crinoiden), Seesterne (Asteroiden), Schlangensterne (Ophiuren), Seeigel (Echinoiden) und Seegurken (Holothurien) haben diese schwerste Krise in der Geschichte des Lebens auf der Erde überlebt und bewohnen bis heute die Meere. Seit Beginn der Trias erholten sich die Echinodermen langsam und begannen sich wieder zu differenzieren. Am erfolgreichsten blieben dabei die Seeigel, Seesterne, Schlangensterne und Seegurken, während die Seelilien nie mehr ihre frühere Vielfalt erreichten. Obwohl der Muschelkalk in einem Nebenmeer der Tethys abgelagert wurde, enthalten seine Gesteine wahre Schatzkammern voller Echinodermen. Verheerende Subtropenstürme wühlten in dem Flachmeer immer wieder den schlammigen Boden auf, wodurch das empfindliche Atmungssystem der Tiere mit letalen Folgen lahmgelegt wurde. Als sich der Schlamm langsam absetzte begrub er ihre Skelette und bewahrte sie vor dem Zerfall. Eine Verschüttungs-Konservatlagerstätte war entstanden, und dafür ist der Muschelkalk weltweit berühmt.