Seeigel und Seegurken

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Von den Muschelkalk-Seeigeln kannte man lange Zeit fast nur Stacheln und isolierte, Täfelchen ihrer „Corona“. Erst in den letzten Jahrzehnten sind Funde vollständiger Exemplare mitsamt der Bestachelung geglückt. Wie die Seesterne zeigen sie ein Muster aus altertümlichen und fortgeschrittenen Merkmalen. Zu den Gattungen Triadotiaris und Serpianotiaris, die über weite Teile des Muschelkalkmeers verbreitet lebten, kommen aus dem Tethys-nahen schlesischen Muschelkalk weitere Gattungen hinzu. Der Glücksfund eines vollständigen Seeigels von paläozoischem Charakter aus dem Oberen Muschelkalk Lothringens wirft neues Licht auf das end-permische Faunensterben und die Stammesgeschichte der modernen Seeigel.

Seegurken leben in heutigen Meeren vom küstennahen Flachwasser bis in die Tiefsee. Im Gegensatz zu den übrigen Stachelhäutern haben sie einen bilateral symmetrischen walzen-oder wurmförmiger Körper und eine lederige Haut, in der einzelne, bizarr geformte Kalkkörperchen (Sklerite) eingelagert sind. Zusammenhängende Holothurien gehören zu den seltensten Wirbellosen-Fossilien überhaupt. Der einzige bekannt gewordene Fund aus dem Muschelkalk besteht aus einer Anzahl ihrer kalkigen Schlundringe, die hier im Muschelkalkmuseum aufbewahrt werden.