Der Lettenkeuper

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Der Lettenkeuper, früher wegen seiner dünnen, unbrauchbaren Kohlenflöze auch Lettenkohle genannt, überlagert den Muschelkalk. Als Unterer Keuper wird die 20 bis über 50 m mächtige Abfolge von Ton-, Sand- und Dolomitsteinen in Deutschland zum Keuper gerechnet, in der Schweiz aber noch zum Muschelkalk. Der Lettenkeuper gehört noch zur Mittleren Trias und ist ins Ladinium einzustufen. Damals bedeckten ausgedehnte Sumpfgebiete mit größeren und kleineren Seen ganz Mitteleuropa. Von Norden her verästelte sich ein riesiges Stromdelta, dessen Arme sich mit Feinsand füllten, der aus Skandinavien antransportiert wurde. Zeitweilig stieg der Meeresspiegel und flutete weite Beckenteile mit ausgedehnten Brackseen. In den Sümpfen wuchsen Schachtelhalme, Farne und Samenfarne, in den Seen lebten Muscheln und andere Wirbellose, Fische. und Riesenlurche. Von den Festländern drangen immer wieder Landkrokodile in die saisonal austrocknenden Sümpfe vor, um dort Beute zu machen. In den Muschelkalksteinbrüchen Südwestdeutschlands wird der heute unbrauchbare Lettenkeuper abgeräumt. Dadurch können Ausgrabungsteams Jahr für Jahr die fossilreichen Wirbeltierlager ausbeuten. Früher wurde der grünlichgraue Sandstein als leicht zu bearbeitender Werkstein abgebaut, der eine ganze historische Baulandschaft prägt. Auch der Bergbau auf Vitriol und Kohle ist längst aufgegeben worden.