Muscheln - Bivalvia

Sprache en

Die Muscheln haben dem Muschelkalk nicht nur den Namen gegeben, sondern sie sind auch seine häufigsten Fossilien. Den Namen prägte Georg Christian Füchsel bereits im Jahr 1761, und damit ist „Muschelkalk“ einer der ältesten stratigraphischen Begriffe. Mit ihrer Gehäuseform und ihrem Vorkommen in bestimmten Sedimenten liefern die Muscheln dem Paläontologen den Schlüssel für die Rekonstruktion von triaszeitlichen Biotopen. So dominieren Muscheln in den meisten Fossilgemeinschaften des Muschelkalks, die sich nach dem Sedimenttyp gliedern lassen in:

  • Schlammgrundgemeinschaften mit grabenden Filtrieren und Sedimentfressern
  • Sand- und Kalksandgemeinschaften mit grabenden Filtrierern
  • Fest- und Schillgrundgemeinschaften mit festsitzenden Filtrierern

Wie unter den heute lebenden grabenden Muscheln gab es auch im Muschelkalkmeer Plankton-Filtrierer, die ihre Nahrung aktiv einstrudeln, und solche, die aus dem Meeresboden Nahrungspartikel aufnehmen. Daneben gab es großwüchsige Formen wie die Feilenmuscheln und die austernartigen Terquemien, die sich auf festem Substrat anhefteten und sogar kleine Bioherme, riffartige Strukturen, aufbauten. Diese haben kalzitische Schalenschichten und sind deshalb im Muschelkalk besser erhalten als die aragonitschaligen grabenden Arten, die meist nur als Steinkerne vorliegen.