Korallen und Schwämme

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Wegen ihrer strengen Bindung an Meerwasser mit normalem Salzgehalt fanden Schwämme und Korallen im Muschelkalkmeer nur zeitweilig günstige Bedingungen vor. Wegen ihrer Symbiose mit Grünalgen brauchen riffbildende (hermatype) Korallen durchlichtetes Flachwasser. Im Muschelkalkmeer war das in der Nähe der Pforten zur offenen Tethys, im Unteren Muschelkalk also in Oberschlesien, im Oberen am Südschwarzwald. Hermatype Korallen zeigen warmes, klares Flachwasser in einem Biotop an, wo sich der Meeresboden langsam absenkt, so dass ein aufwachsendes Korallenriff stets in der optimalen Tiefe liegt. Nach der post-paläozoischen Riffkrise gehören die oberschlesischen Korallenriffe im Muschelkalk zu den ältesten modernen Riffen. Vom Skelett der Kieselschwämme (Hexactinellida) finden sich isolierte Nadeln in vielen Horizonten, in Oberschlesien auch ganze Skelette, die sich mit Säure aus dem Kalkstein ätzen lassen.