Sonntags-Führungen 2025

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02. 02. 2025, 11:00 – 12:00 Uhr

Seelilien – Gärten am Meeresgrund

Seelilien gehören zu den schönsten und faszinierendsten Geschöpfen der Tiefsee. In der erdgeschichtlichen Vergangenheit lebten sie aber auch in Flachmeeren, mancherorts – wie im Hohenloher Muschelkalk – in so großen Massen, dass ihre zerfallenen Skelette mächtige Gesteinsbänke aufbauen, aus denen wiederum Bauwerke wie der Stuttgarter Hauptbahnhof, das Berliner Olympiastadion oder die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall errichtet sind. Die reiche Sammlung von fossilen Seelilien im Muschelkalkmuseum bringt uns diese fremdartigen Tiere näher und erweckt sie zum Leben, erzählt aber auch von Sagen und Legenden, die sich früher mit den unerklärlichen Gebilden verbunden haben.

23. 03. 2025, 11:00 – 12:00 Uhr

Haie, Quastenflosser und andere Fische im Muschelkalk und Keuper

Fische sind die artenreichsten und diversesten Wirbeltiere überhaupt. Nicht anders war das vor 240 Millionen Jahren, als Muschelkalk und Lettenkeuper abgelagert wurden. Doch gab es damals noch nicht die modernen Knochenfische, welche die heutigen Gewässer beherrschen. Dafür lebten im Muschelkalkmeer und in den süßen und brackischen Gewässern des Lettenkeupers urtümliche Haie, Quastenflosser, Lungenfische und eine Vielzahl von Schmelzschuppern aus der entfernten Verwandtschaft der heutigen Störe. Als Seltenheiten werden ganze Fische gefunden, die aber aus harten Kalkknollen herauspräpariert werden müssen. Umso häufiger findet man isolierte Zähne, Knochen und Schuppen, die in den sog. Bonebeds zu regelrechten Bonanzas angereichert wurden.

21. 09. 2025, 11:00 – 12:00 Uhr

In den Sümpfen und Seen des Lettenkeupers – Wirbeltiere, Wirbellose und Spuren

Vor ca. 240 Millionen Jahren wurden in der ausgehenden Zeit der Mittleren Trias in weiten Teilen Mitteleuropas die Sedimente des Lettenkeupers abgelagert. Entstanden sind diese in den Fließrinnen eines ausgedehnten Gewässernetzes, in Altwassern, Seen und Sümpfen. Dort lebten Riesenlurche, Landkrokodile, Urschildkröten, Lungenfische und Quastenflosser. In den Sümpfen entstanden aus Schachtelhalmen, Farnen und Cycadeen dünne Kohleflöze, die man früher als Lettenkohle zu nutzen versuchte. Fauna und Flora aus dieser Zeit vor den Dinosauriern und den Blütenpflanzen zeigt das Muschelkalkmuseum in einer Fülle, wie das nur ganz wenigen Museen möglich ist.

07. 12. 2025, 11:00 – 12:00 Uhr

Ceratiten und Perlboote – die Kopffüßer des Muschelkalks

Die Ceratiten, wie die Ammonshörner des Muschelkalks genannt werden, sind die bekanntesten Muschelkalkfossilien. Weil ihre Perlmuttschale längst vergangen ist, liefern Ihre versteinerten Überreste einen Schlüssel zum Verständnis sedimentologischer und geologischer Prozesse. Mit der schnellen evolutiven Veränderung ihres Gehäuses sind sie die idealen Leitfossilien für die biostratigraphische Gliederung des Oberen Muschelkalks. Dazuhin zeigt ihre Erhaltung beispielhaft, welche Prozesse sich am Boden des Muschelkalkmeeres abgespielt haben, bis aus ihrer dünnwandigen Perlmuttschale ein massiver Steinkern geworden ist. So gelten die Ceratiten, aber auch die weniger artenreichen Perlboote oder Nautiliden, geradezu als Testkörper für das Verständnis der Muschelkalk-Sedimente. Ein Blick auf die weitaus artenreicheren Kopffüßer-Faunen, die zeitgleich im Tethys-Weltmeer lebten, zeigt aber auch, dass im Muschelkalkmeer nur solche Spezialisten fußfassen konnten, welche sich an extreme Bedingungen anpassten.