Geologische Führung durch Museumsleiter Dr. Hans Hagdorn zum Internationalen Museumstag am 19. Mai
Wie kaum irgendwo sonst im Hohenlohischen sind am Ortsausgang von Ingelfingen beim Friedhof die roten Tonsteine des Oberen Buntsandsteins zu sehen. Dieser Aufschluss der Rötton-Formation verdankt seine Entstehung der Lage am Rand des Fränkischen Schildes. Hier hat sich der Kocher tief in die Triasschichten eingeschnitten und Gesteine freigelegt, die sonst erst wieder am Main und am Rand des Odenwalds zutage treten.
Und genau hier hat man in den Jahren 1857 bis 1863 eine Bohrung angesetzt, die den Untergrund bis in eine Tiefe von 816 m erschloss. Damals war das eines der tiefsten Bohrlöcher im Lande. Erhofft hat man reiche Steinkohlenlager wie an der Ruhr und an der Saar, denn Energieträger waren auch im Königreich Württemberg von höchster wirtschaftlicher Bedeutung. Erfüllt hat sich die Hoffnung nicht. Erschlossen hat man aber eine hochkonzentrierte Sole, deren Nutzung für Kurzwecke sich allerdings auch zerschlagen hat.
Dr. Hagdorn erklärt die Entstehung der Röttone, der Gesteinsschichten in der Tiefe und des geologischen Fensters. Nach einem kurzem Spaziergang zu den Kaskaden beim Schulklingenbach geht es dort um die jüngsten Gesteinsschichten, die Kalktuffe, die früher ein geschätztes Baumaterial lieferten. Im Kurpark kann man dann im Schlossbrunnen auch die salzige Sole aus der Tiefe probieren.
Treffpunkt am Sonntag, 19. Mai,10:30 Uhr beim Parkplatz am Friedhof (Criesbacher Straße). Die Führung geht bis ca. 12:00 Uhr. Führung und anschließend der Eintritt ins Muschelkalkmuseum sind am Internationalen Museumstag frei.